In unserem Arbeitsalltag gibt es immer mehr Aufgaben, als Zeit zur Verfügung steht. Das wird sich wahrscheinlich nicht ändern, aber wir können lernen, konstruktiv damit umzugehen. Es ist wichtig, bewusst aus dem Hamsterrad auszubrechen und sich trotz zunehmendem Druck die Zeit zu nehmen, einen Schritt zurückzutreten und zur Ruhe zu kommen. Wenn wir uns entscheiden, in die Stille zu gehen und neue Kraft zu tanken, können wir fundierte Entscheidungen treffen, die zum Erfolg beitragen. Durch gezielte Vorbereitung können wir stressige Situationen gelassener bewältigen und sind ihnen nicht einfach ausgeliefert.
Um nicht in diesem Hamsterrad des Alltags zu verbleiben und in Richtung Burnout zu laufen ist wichtig, sich regelmäßig zurückzuziehen, um – wie Barbara Günthard-Maier – zur Ruhe zu kommen, zu reflektieren, die Gedanken zu ordnen und offene Fragen zu klären. Bin ich noch auf dem richtigen Weg? Muss ich etwas korrigieren? Um erfolgreich und gelassen zu bleiben, ist es unerlässlich, unsere Aktivitäten zu hinterfragen und unseren inneren Kompass neu auszurichten. Entspricht unser aktueller Kurs unseren Werten, unserer Strategie und unseren Zielen?
Abstand zu gewinnen ist ein Prozess, der oft mehr Zeit in Anspruch nimmt als nur ein paar Stunden. Man kann einen überhitzten Motor nicht einfach ausschalten und erwarten, dass er sich innerhalb von Sekunden abkühlt. Selbst nachdem wir den Motor unseres Autos ausgeschaltet haben, läuft die Lüftung noch mindestens fünf Minuten weiter.
Effektivität dank Proaktivität und Ruhe
Stephen R. Covey analysiert in seinem Buch «The 7 Habits of Highly Effective People» (dt. Titel: «Die 7 Wege zur Effektivität») die wichtigsten Gewohnheiten von erfolgreichen und effektiven Menschen. Ich habe dieses Buch mehrmals gelesen und kann es nur wärmstens empfehlen. Covey zeigt auf, dass Proaktivität (Habit 1) und Ruhe (Habit 7) zwei der wichtigsten Prinzipien sind, um effektiv zu sein. Er stellt fest, dass proaktive Menschen reaktiven Menschen deutlich überlegen sind und dass Proaktivität nur möglich ist, wenn man sich regelmäßig Zeit nimmt, um die eigenen Fähigkeiten zu schärfen: «Sharpen the saw. Take the time to sharpen your tools: your body, soul, mind and heart.» (Zu Deutsch: «Schärfe die Säge. Nimm dir die Zeit, deine Werkzeuge zu schärfen: deinen Körper, deine Seele, deinen Geist und dein Herz.»). Damit ist gemeint, sich zurückzuziehen und Abstand zu nehmen, um die eigene Sichtweise zu schärfen. Sind die Sägezähne einmal geschärft, arbeiten sie wieder einwandfrei, und man ist maximal effektiv und effizient.
Natur und Berge helfen, auf andere Gedanken zu kommen
Ich genieße steile Aufstiege mit atemberaubender Aussicht, wie zum Beispiel auf das Morgenberghorn im Berner Oberland, den Piz Kesch in Graubünden oder den Bunderspitz in den Berner Voralpen. Der anstrengende Aufstieg zwingt mich, mich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und den Alltag hinter mir zu lassen. Mit zunehmender Höhe kann ich buchstäblich die Vogelperspektive einnehmen.
An solchen Tagen finde ich oft kreative Lösungen für Probleme, entdecke neue Ideen für Geschäftsinnovationen oder gewinne Klarheit bei strategischen Entscheidungen. Große Teile dieses Buches sind gedanklich irgendwo zwischen Adelboden und der Lenk, Kandersteg und Crans-Montana, auf dem Graubündner Calanda oder im wunderschönen Schesaplana-Massiv entstanden.
Ich würde mich gerne mit Ihnen darüber austauschen, wie Sie zur Ruhe kommen. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie dieses Kapitel gelesen haben? Nutzen Sie bereits diese wichtige Komponente der «Secret-Sauce»? Und nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für sich selbst, um innezuhalten und Ihren aktuellen Kurs zu überprüfen?
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