Meine Teenager glauben immer noch, dass ihr Papa unglaublich stark ist. Und, na ja, manchmal bin ich das auch – bis zu einem gewissen Punkt. Wenn es darum geht, ein Marmeladenglas oder eine Wasserflasche zu öffnen, bin ich die erste Anlaufstelle (obwohl unser Ältester mir langsam den Rang abläuft). Ob ich es will oder nicht: Für meine Kinder bin ich ein Vorbild, und sie trauen mir viel zu.
Fast täglich landen kaputte Dinge auf meinem Schreibtisch – versehen mit einem Zettel: «Bitte reparieren.» Offenbar habe ich den Ruf, fast alles reparieren zu können.
Aber was ist mit meinen Schwächen, meinem Versagen? Ist es schlimm, wenn ich nach einem besonders anstrengenden Arbeitstag keine Energie mehr habe, um mit meiner Tochter ins Schwimmbad zu gehen oder die aktuellen Schulprobleme zu besprechen und Lösungen zu finden? Was, wenn ich nicht immer so stark bin, wie meine Kinder denken?
Wie oft fühlen wir uns als Eltern, als würden wir versagen, wenn wir nicht sofort alle Bedürfnisse unserer Familie erfüllen können? In meinen 18 Jahren als Vater habe ich gelernt, dass ich in solchen Situationen voll und ganz auf Gott vertrauen darf. Am Ende meiner Kräfte gibt Gott die Möglichkeit, seine Stärke zu zeigen. Gott hat uns versprochen, dass seine Kraft in unserer Schwäche besonders stark ist, und das habe ich oft erlebt.
Ich scheitere immer wieder. Ich merke, dass ich oft nicht genug Liebe, Nerven oder Mut habe, um für das einzustehen, was wichtig und richtig wäre. Ich kann es nicht, aber Gott kann es durch mich. Die Frage ist also nicht, ob das, was wir zu geben haben, ausreicht. Die Frage ist, auf wen wir uns verlassen, wenn es nicht mehr reicht. Mit Gott an unserer Seite können wir viel mehr erreichen, als wir uns je hätten vorstellen können. Er ist eine echte Superpower!
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